Treuhänder

Als Restrukturierungs- und Sanierungsmanager wissen wir, dass Unternehmen, die in eine wirtschaftliche Schieflage geraten, mit einer Vielzahl komplexer struktureller Überlegungen konfrontiert sind.

Die Bewältigung dieser Situationen erfordert einen ganzheitlichen und strukturierten Ansatz und gehört zu den schwierigsten Managementaufgaben überhaupt, da sie von vielfältigen Krisenursachen, Vertrauensverlust bei Stakeholdern und der Bedrohung durch Zahlungsunfähigkeit geprägt ist.

In solchen kritischen Phasen, insbesondere wenn es darum geht, eine Sanierung zu ermöglichen oder eine bestmögliche Verwertung sicherzustellen, kann die Rolle eines Treuhänders eine entscheidende Bedeutung erlangen.

Ein Treuhänder, oft im Rahmen einer sogenannten doppelnützigen Treuhand, tritt als neutraler Akteur auf, um im Auftrag der beteiligten Parteien, insbesondere der Eigentümer und Finanzierer, Unternehmensanteile oder Vermögenswerte zu halten und zu verwalten.

Dies geschieht in der Regel auf Basis eines Sanierungsgutachtens, das die Sanierungsfähigkeit bestätigt.

Für einen Unternehmer oder einen Insolvenzverwalter, der mit den Herausforderungen einer Unternehmenskrise befasst ist, können die Leistungen eines Treuhänders aus den folgenden Perspektiven wichtig und ansprechend sein

  • Erleichterung der finanziellen Restrukturierung
    Ein Treuhänder kann die Bereitschaft von Finanzierern erhöhen, neue Kredite bereitzustellen oder bestehende anzupassen, indem er ihnen im Falle einer Verwertung der gehaltenen Vermögenswerte vorrangige Ansprüche aus dem Erlös sichert. Die durch die Treuhandvereinbarung gewährleistete einheitliche und schnelle Willensbildung auf Gesellschafterebene sowie die Transparenz können Voraussetzung für die Mitwirkung der Finanzierer sein.
  • Strukturierung von Eigentumsverhältnissen und Managementwechsel
    Der Treuhänder kann Gesellschaftsanteile bündeln oder halten, um komplexe Eigentümerstrukturen zu vereinfachen oder Konflikte zwischen Gesellschaftern zu schlichten. Ein bereits im Vorfeld geklärter Wechsel der Geschäftsleitung kann ebenfalls wesentlicher Bestandteil einer Treuhandlösung sein, was für die Umsetzung einer Sanierung oft entscheidend ist.
  • Professionelle Steuerung des Restrukturierungsprozesses
    Die Einbeziehung eines Treuhänders kann durch das abgestimmte Agieren mit anderen erfahrenen Restrukturierern, wie einem Chief Restructuring Officer (CRO), den Sanierungsprozess transparent und nachvollziehbar gestalten.
  • Organisation und Durchführung der Verwertung/Veräußerung
    Sollte eine vollständige Sanierung nicht gelingen oder eine übertragende Sanierung (Verkauf von Unternehmensteilen oder des gesamten Betriebs) angestrebt werden, kann der Treuhänder die Verwertung als Rechtsfolge klar geregelt durchführen. Dies kann die Einschaltung von auf Unternehmenskäufe spezialisierten Beratern umfassen und Parameter wie einen Mindestkaufpreis festlegen. Professionelle Unterstützung bei der Verwertung der Anteile im Rahmen eines M&A-Prozesses ist ein Element, das auch im Kontext eines Insolvenzplans Relevanz hat.
  • Neutrale Vermittlung in Konfliktsituationen
    Ähnlich wie ein Restrukturierungsbeauftragter im StaRUG-Verfahren, der unabhängig und als neutraler Vermittler agieren soll, kann ein Treuhänder in komplexen Beteiligtenkonstellationen eine wichtige Rolle spielen, um eine konsensuale Lösung zu fördern.
  • Implementierung komplexer Maßnahmen
    Die Treuhand kann auch die Grundlage für die Umsetzung spezifischer finanzieller Maßnahmen bilden, wie z.B. die Umwandlung von Forderungen in Eigenkapital (Debt-Equity Swap).
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